China
Alleingang ins Metaverse + Peng Shuai: Wut über den Mut
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Leben verlagert sich mehr und mehr in den virtuellen Raum. Was vor wenigen Jahren noch wie Science-Fiction wirkte, ist längst Alltag. Die Sache hat jetzt einen Namen: die Welten aus reiner Information heißen zusammen das „Metaverse“. Je dichter und verschränkter sie werden, desto mehr Wirtschaftsaktivität verlagert sich dorthin. Wir bezahlen bereits viel Geld für immer immaterielle Güter. Künftig wird wohl ein immer größerer Teil der Wertschöpfung abgekoppelt von der herkömmlichen Realität stattfinden.
Um dieses Geld geht es auch Unternehmen wie dem Facebook und Tencent. Sie wollen ihre Ansprüche im Metaverse noch in dessen Gründungszeit abstecken. Der Facebook-Konzern hat sich aus gutem Grund gerade in Meta umbenannt hat und dem Trend damit viel Aufmerksamkeit beschert. Tencent baut rund um Wechat derweil munter sein eigenes Metaverse auf. Ihr Verhalten ähnelt den ersten Siedlern und Unternehmen auf einem neuen Kontinent. China ist, wen wundert es, ganz vorne mit dabei. Was die Volksrepublik in klassischen Branchen als späte Industrienation schmerzhaft lernen musste, wendet sie nun besonders agil an, um diesmal den Takt anzugeben.
Chinesische Firmen liefern daher nicht nur die physische Technik für das Metaverse, was an sich schon ein dickes Geschäft ist. Der Staat verhilft auch seinen Dienstleistern und Softwarefirmen zu einem Vorsprung, indem er die eigenen Spieler vor US-Konkurrenz abschirmt und zugleich Normen mit globalem Anspruch setzt, wie Fabian Peltsch analysiert.
