Ukraine-Krieg trifft auch die Schienen-Seidenstraße
Tech-Firmen fürchten Sanktionen
VW greift nach Rohstoffen für E-Autos
Envision liefert Akkus an Mercedes
Geely sorgt sich um Gewinn
Wieder mehr Übernahmen in Europa
WM-Punkte für Chinas Formel-1-Neuling
Personalien: SAIC befördert Xinyu Liu zum CEO von MG Motor Europa
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Weltgeschehen wird weiter bestimmt von Wladimir Putins blutigem Krieg in der Ukraine. Und die indirekte Wirkung von Sanktionen gegen Russland bringt dabei auch die chinesischen Großkonzerne ins Grübeln. Noch zögern sie, in die Lücke zu stoßen, die der Rückzug westlicher Firmen hinterlässt, analysiert unser Team in Peking. Die Verhaftung der Huawei-Finanzchefin im Zusammenhang mit Iran-Sanktionen hat jedoch bereits gezeigt, wo die USA den Hebel ansetzen können. Und ganz Russland ist wirtschaftlich nicht größer als so manche chinesische Provinz. Die Anti-Putin-Allianz dominiert dagegen den Weltmarkt.
Derweil ziehen die ökonomischen Auswirkungen immer weitere Kreise. In einem weiteren Text betrachten wir die aufkommenden Störungen der Schienenverbindungen zwischen China und Europa. Julia Fiedler hat Logistiker befragt, ob die Seidenstraßen-Züge weiterhin rollen. Das tun sie zwar. Doch Probleme ergeben sich an anderer Stelle. Versicherer könnten Ärger machen, wenn die kostbaren Waren durch das sanktionierte Russland reisen. Die Folge: Stornierung von Fracht.
Dessen unbenommen gehen die Bestrebungen zu mehr wirtschaftlicher Eigenständigkeit weiter. Bestes Beispiel ist die Fahrzeugelektronik. Chinas mächtige Tech-Konzerne haben sich als unverzichtbarer Teil der Autobranche verankert, wie Christian Domke Seidel analysiert. Das ist ein Unterschied zu Europa, wo es KI-Konglomerate wie Tencent und Baidu gar nicht gibt. Als neuer Spieler macht nun Alibaba Furore. Der E-Commerce-Riese investiert in Autohersteller.
Viele neue Erkenntnisse beim Lesen!
Ihr
Felix Lee
Analyse
Alibabas Vorstoß in die E-Mobilität: Ein Tech-Gigant fährt vor
Alibaba mischt mit: Der L7 von IM Motors
Autos werden immer digitaler. Die Gewinne stecken vermehrt in der Software. Was für traditionelle Automarken zu einem enormen Problem wird, ist für Hightech-Konzerne eine Chance. Sie fassen Fuß in der Autobranche. Jüngstes Beispiel dafür ist Alibaba.
Die Tech-Giganten haben die Automobilindustrie für sich entdeckt. Weil die Branche immer digitaler wird, spielen die Kernkompetenzen traditioneller Hersteller eine immer geringere Rolle. Diese müssen sich also neu erfinden, um Schritt zu halten. Ausgangspunkt für diese erneute Umwälzung des globalen Mobilitätsmarktes ist China. Trotz Lieferkettenproblemen, Halbleitermangel und dem Krieg in der Ukraine läuft dort das Geschäft auf Hochtouren (China.Table berichtete).
Jüngstes Beispiel ist der L7 von IM Motors. Die Premium-Limousine wird ab dem 29. März zu kaufen sein. Hinter der Marke stecken drei Giganten der chinesischen Volkswirtschaft. Dem Autokonzern SAIC gehören 54 Prozent, dem Immobilienentwickler Shanghai Zhangjiang Hi-Tech Park Development 18 Prozent und dem IT-Riesen Alibaba weitere 18 Prozent. Nach Huawei, Xiaomi und Baidu ist Alibaba damit der nächste Techkonzern, der Glück und Profite in der Automobilindustrie sucht.
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