China
Alibaba in der Autoindustrie + Schienen-Seidenstraße + Sanktionen
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Weltgeschehen wird weiter bestimmt von Wladimir Putins blutigem Krieg in der Ukraine. Und die indirekte Wirkung von Sanktionen gegen Russland bringt dabei auch die chinesischen Großkonzerne ins Grübeln. Noch zögern sie, in die Lücke zu stoßen, die der Rückzug westlicher Firmen hinterlässt, analysiert unser Team in Peking. Die Verhaftung der Huawei-Finanzchefin im Zusammenhang mit Iran-Sanktionen hat jedoch bereits gezeigt, wo die USA den Hebel ansetzen können. Und ganz Russland ist wirtschaftlich nicht größer als so manche chinesische Provinz. Die Anti-Putin-Allianz dominiert dagegen den Weltmarkt.
Derweil ziehen die ökonomischen Auswirkungen immer weitere Kreise. In einem weiteren Text betrachten wir die aufkommenden Störungen der Schienenverbindungen zwischen China und Europa. Julia Fiedler hat Logistiker befragt, ob die Seidenstraßen-Züge weiterhin rollen. Das tun sie zwar. Doch Probleme ergeben sich an anderer Stelle. Versicherer könnten Ärger machen, wenn die kostbaren Waren durch das sanktionierte Russland reisen. Die Folge: Stornierung von Fracht.
Dessen unbenommen gehen die Bestrebungen zu mehr wirtschaftlicher Eigenständigkeit weiter. Bestes Beispiel ist die Fahrzeugelektronik. Chinas mächtige Tech-Konzerne haben sich als unverzichtbarer Teil der Autobranche verankert, wie Christian Domke Seidel analysiert. Das ist ein Unterschied zu Europa, wo es KI-Konglomerate wie Tencent und Baidu gar nicht gibt. Als neuer Spieler macht nun Alibaba Furore. Der E-Commerce-Riese investiert in Autohersteller.
