- EU fehlen Primaten für Versuche
- Fidschis Rabuka liebäugelt mit Peking
- Europaparlament geht gegen IP-Transfer vor
- Covid-Welle auf neuem Höchststand
- Amy Lai bekommt Voltaire-Preis
- Kritik an Besuch in Xinjiang
- US-Kongress besetzt Sonderausschuss
- CATL startet Betrieb in Thüringen
- Standpunkt über das Risiko gemeinsamer Forschung
beim Anblick des Bildes unserer ersten Analyse kommt als Erstes der Tierschutz in den Sinn. Was macht der uns am nächsten stehende Artverwandte leidend hinter Gittern? Tatsächlich werden aus medizinischer Sicht Versuchsaffen für die Zulassung einiger wichtiger Medikamente benötigt – und viele dieser Versuchstiere kamen bis vor Kurzem aus chinesischen Zuchtstationen.
Seit Pandemiebeginn exportiert China aber keine Versuchsaffen mehr. Und prompt haben die Chinesen wieder einmal erkannt, wie schwer ersetzbar sie als Lieferanten sind, wie Amelie Richter erklärt. China sieht in dem Engpass in Europa die Chance, an die Spitze der Primatenforschung zu gelangen. Aus deutscher Forschungssicht sind das keine guten Aussichten.
Verkalkuliert hat sich der Westen offenbar auch im pazifischen Raum, wie Frank Sieren in seiner Analyse schreibt. Nach den Salomonen haben nun auch die Fidschi-Inseln mit Sitiveni Rabuka einen Premierminister, der sich von China einlullen lässt. Lange Zeit wurden diese Inselstaaten von vielen allenfalls als exotische Südseeinseln, aber ansonsten als weitgehend bedeutungslos angesehen. Doch jetzt wird Pekings wachsender Einfluss in der Region für Australien, Neuseeland, vor allem aber für die USA – und damit für den Westen insgesamt – zum Problem. Der Pazifik ist längst nicht mehr der „Stille Ozean“, wie er in meinem Schulatlas aus den 1980ern noch bezeichnet wird, sondern er ist eine Region von weltpolitischer Bedeutung.
Viele neue Erkenntnisse beim Lesen!
Felix Lee

Analyse
Der EU gehen die Versuchs-Affen aus

Amelie Richter
Die biomedizinische Forschung in der EU testet Präparate nach wie vor auch an Affen. Wer zum Beispiel gegen das Corona-Virus mit einem in der EU zugelassenen Vakzin geimpft ist, hat einen an Versuchsaffen getesteten Impfstoff erhalten. Die Tiere sind für einen Teil dieser biomedizinischen Forschung unersetzlich. Während der Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gegen Corona ist der Bedarf an Tieren in den vergangenen Jahren daher rasant gestiegen.
Bis 2020 kamen die Tiere dafür vor allem aus China. Doch die Volksrepublik stoppte den Export ausgerechnet zu Beginn der Corona-Pandemie. Damals war nicht sicher, ob das Corona-Virus auch von den Versuchsprimaten übertragen werden kann. Peking hat den Ausfuhrstopp allerdings seitdem nicht wieder aufgehoben. Für den Forschungsstandort Europa ist es dadurch zunehmend schwierig geworden, geeignete Laboraffen zu bekommen. Eine jüngst in Kraft getretene strengere EU-Regulierung, welche Affen zur Forschung eingesetzt werden dürfen, verschärft die Lage der Labore zusätzlich.
China will die Primaten-Forschung dominieren
Durch den erschwerten Zugang zu Forschungsprimaten und steigende Kosten könnte die Forschung in der EU in Zukunft unattraktiver werden – und Richtung China abwandern. Bereits vor Beginn der Corona-Pandemie hat China seinen Fokus immer stärker auf die Primaten-Forschung gelegt. Seit etwa 2015 habe Peking massive Finanzmittel in den Bereich gesteckt, schätzt Kirk Leech. Der britische Wissenschaftler ist Executive Director des Verbands European Animal Research Association. Mit dem Ausfuhrverbot habe China seiner Meinung nach ganz klar die Absicht gezeigt, diesen Forschungsbereich langfristig zu dominieren.
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