- China vor dem Klimagipfel: warten auf ein Signal
- Wolfgang Eggert im Interview: „Als Designer hat man mehr Spielraum in einem chinesischen Unternehmen“
- Tibets Exilregierung hofft auf neue Allianzen
- Peking justiert grüne Anleihen neu
- Greenpeace-Lob für Tencent und Chindata
- China testet Backbone-Netzwerk
- Chile hadert mit dem Sinovac-Impfstoff
- Im Portrait: Mike Hofmann
erst das mehr als frostige Treffen in Alaska zwischen den Außenministern Antony Blinken und Wang Yi, dann der Sanktions-Rundumschlag aus Peking gegen kritische europäische Stimmen. Die letzten Monate verliefen für das Dreieck Peking-Brüssel-Washington diplomatisch eher dezent holprig bis offen aggressiv. Bei einem Thema finden sich die EU-Staaten, die USA und China nun aber doch am selben Tisch wieder: der globale Kampf zur Rettung des Klimas. Chinas Präsident Xi Jinping hat die Einladung seines US-Amtskollegen Joe Biden angenommen und wird persönlich an dem Video-Klimagipfel teilnehmen.
China emittiert als das bevölkerungsreichste Land der Welt rund 28 Prozent der globalen Treibhausgase – mehr als USA und EU zusammen. Die Weltgemeinschaft braucht die Volksrepublik, um in Sachen Klimaschutz wirklich etwas voranzubringen. China hat daran aber auch ein eigenes Interesse, denn die Volksrepublik spürt den Klimawandel schon. Welche Früchte die bisherige Klima-Bemühungen getragen haben, analysiert Christiane Kühl vor dem hochrangig besetzten Online-Treffen.
Besser soll die CO2-Bilanz Chinas auch mit Elektro-Autos werden. Der chinesische Hersteller BYD hat bei der Shanghaier Automesse das Kompaktauto EA-1 vorgestellt. Frank Sieren hat dort mit dem federführenden Auto-Designer Wolfgang Egger gesprochen und stellte die Frage: Wie macht man den chinesischen Kund:innen einen Kompaktwagen schmackhaft, während andere Hersteller weiterhin auf SUV und Großlimousinen setzen?
Marcel Grzanna hat für die heutige Ausgabe mit dem früheren Sondergesandten des Dalai Lama, Kelsang Gyaltsen, gesprochen. Ende Mai wird die neugewählte tibetische Exilregierung ihre Arbeit im indischen Dharamsala aufnehmen. Gyaltsen erklärt, welche Herausforderungen die Tibeter zu bewältigen haben und warnt vor gefährlichen Parallelen zwischen dem aktuellen Vorgehen Pekings gegen die Uiguren und dem, was die chinesische Regierung in Tibet praktiziert hat.
Amelie Richter

Presseschau
Analyse
China vor dem Klimagipfel: warten auf ein Signal
Christiane Kühl
Nun ist es also klar: Chinas Präsident Xi Jinping wird an dem von seinem US-Counterpart Joe Biden ab dem heutigen Donnerstag ausgerichteten, virtuellen Klimagipfel teilnehmen. Er werde eine „wichtige“ Rede halten, kündigte Außenamtssprecherin Hua Chunying am Mittwoch an. Man darf gespannt sein, was Xi zu sagen hat.
China emittiert als das bevölkerungsreichste Land der Welt rund 28 Prozent der globalen Treibhausgase – mehr als USA und EU zusammen. Zugleich spürt China den Klimawandel schon jetzt – Dürren etwa nehmen im ohnehin ariden Norden des Landes zu – und will daher auch aus Eigeninteresse viel in den Klimaschutz investieren. Im September 2020 kündigte Xi an, dass China bis 2060 kohlenstoffneutral werde. Den Emissionshöhepunkt will China vor 2030 erreichen. Beides zusammen wird auch „30/60-Ziel“ genannt. Die EU will ab 2050 klimaneutral sein – und wünscht sich dies eigentlich auch von China.
China wird für den globalen Klimaschutz dringend gebraucht. Seine Bilanz ist bisher verwirrend bis durchwachsen. Ehrgeizigen Zielen und Rekord-Investitionen in erneuerbare Energien stehen Genehmigungen gewaltiger Kohlekraftwerk-Kapazitäten gegenüber – von denen aktuell niemand weiß, wie viel davon jemals gebaut werden wird. Über die Kohle wird intern gerungen. Konkrete Klimaschutz-Maßnahmen enthält auch der neue Fünfjahresplan 2021-2025 nicht.
- 14. Fünfjahresplan
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