- Augsburger Roboterhersteller läuft Erwartungen hinterher
- UN-Agentur diskutiert über Zwangsarbeit in Xinjiang
- Immobilienverkäufe brechen ein
- Produktion von Halbleitern stockt
- Mögliches Ende des Shanghai-Lockdowns angekündigt
- WTO-Blockade wegen China und den USA
- Portrait: Panchen Lama seit 27 Jahren verschwunden
als vor sechs Jahren Kuka vom chinesischen Hausgerätehersteller Midea gekauft wurde, war der Aufschrei groß: Mit dem Roboterhersteller aus Augsburg würden deutsches Know-how und Technologie billigend nach China abgegeben. Kuka stehe exemplarisch für den Ausverkauf Deutschlands. Am heutigen Dienstag plant der chinesische Mutterkonzern Midea den nächsten großen Schritt in Sachen Kuka. Frank Sieren nimmt das zum Anlass, um Bilanz zu ziehen, ob sich die Übernahme für den chinesischen Besitzer bislang bezahlt gemacht hat.
Vor wenigen Wochen wartete China mit einer besonderen Überraschung auf: Peking ratifizierte plötzlich zwei internationale Arbeitsrechtskonventionen und sagte damit zu, mögliche Zwangsarbeit mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Da passt es, dass in wenigen Tagen die Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf stattfindet. Dort wird China mit Vorwürfen konfrontiert werden, die kein gutes Licht auf die Volksrepublik werfen. Marcel Grzanna hat sich deshalb angeschaut, welche Maßnahmen die UN-Organisation gegenüber China ergreifen könnte.
Zudem möchte ich Sie noch auf unser heutiges Portrait hinweisen: Es handelt von einem jungen Chinesen, der im Alter von sechs Jahren verschwand – und seitdem nicht mehr gesehen wurde. Die Rede ist von Gedhun Choekyi Nyima, besser bekannt als der Panchen Lama, die spirituelle Nummer zwei im Glauben der Tibeter. Und genau hierin liegt die Brisanz.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
Management erwartet mehr von Kuka

Frank Sieren
Der größte deutsche Industrieroboterhersteller Kuka ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Zwischen Januar und März stiegen die Umsätze des Augsburger Konzerns um 18,3 Prozent auf 853,4 Millionen Euro. Kuka verzeichnete mit knapp 1,3 Milliarden Euro zudem ein um rund 42 Prozent höheres Auftragsvolumen. In China verdoppelte sich gar die Zahl der Aufträge. Die dortigen Umsätze stiegen um 61,2 Prozent. Noch liegen Deutschland und die USA mit 28 und 27 Prozent beim Konzernumsatz vorne. China folgt jedoch bereits auf Platz drei mit 17 Prozent.
Es wird auch höchste Zeit aus Sicht des chinesischen Managements, dass Kuka endlich abwirft, was der Name den neuen Besitzern versprochen hatte. Die Umsätze von Kuka bewegten sich jahrelang im Krebsgang: 2021 waren sie mit 3,3 Mrd. Euro nur etwas besser als 2016 mit 2,9 Mrd. Euro. Mideas Vizepräsident Andy Gu hatte bereits Druck gemacht und zeigte sich „definitiv nicht zufrieden“ mit Kukas Abschneiden. Auch deshalb steht dem neuen Geschäftsführer Peter Mohnen in Alexander Tan nun ein chinesischer Finanzchef zur Seite.
Zumindest der Start ins neue Jahr könnte nun für die erhoffte Beschleunigung sorgen. Zumal die Prognosen gut sind. Laut einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG will Kuka den Umsatz in China bis 2024 um jährlich 30 Prozent steigern. Bis 2027 soll der Umsatz in der Volksrepublik von 589 Millionen Euro auf 2,35 Milliarden Euro klettern. Das wären 40 Prozent der Gesamterlöse, die dann vor allem mit auf den chinesischen Markt zugeschnittenen Kleinrobotern und Software generiert werden sollen.
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