- Startups wollen besseren Digitalpakt
- Interview mit Stiftungs-Chefin Katja Hintze: „Politik muss Rücksicht auf Schüler nehmen“
- Blogpost: Lehrer Björn Nölte über „die andere Klassenarbeit“
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- Bettermarks mit erster Online-Lernstandserhebung
- Hamburg: Lernlücken kleiner als erwartet
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- Die Woche der Kindersuchmaschinen
- Didaktik & Tools: „Fake News“ selber machen – und verstehen
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alle vier Jahre haben die Bürger nicht nur Gelegenheit, über die Politik der Vergangenheit zu richten, sondern vor allem der Zukunft mit ihrer Stimme eine – womöglich – neue Richtung zu geben. Ob Sie Lehrende, Unternehmer, Eltern oder Angestellte in Bildungsberufen sind: zu Ihrer Vorbereitung auf den nächsten Wahltag, in zwei Wochen, hat die Redaktion von Bildung.Table in der vergangenen Woche die Wahlprogramme der Parteien untersucht und gefragt: Was soll sich ändern, wenn die Parteien die Gelegenheit zum Mitregieren bekommen?
Heute gibt es Antworten: Christian Füller hat nicht nur mit Startups über deren Eindrücke gesprochen, sondern auch Bildungsinitiativen und Stiftungen gefragt, was sie von der Politik erwarten und wie sie die Pläne der Parteien bewerten. Ihr Urteil, so viel will ich hier verraten, ist nicht gerade positiv – und die Erwartungen hoch.
Auch im Interview mit Katja Hintze, der Vorsitzenden der Stiftung Bildung, wird rasch klar: für die Bildungspraktiker spielen Zuständigkeiten und föderale Verwicklungen keine Rolle mehr. Sie sehen eine Gesamtverantwortung der Parteien, die sich anschicken, das Land zu regieren, für eine modernere, effizientere und vor allem chancengerechtere Bildung. Die altbekannten Ausreden wollen sie nicht mehr akzeptieren.
Aufmerksam machen möchte ich Sie außerdem auf den Umstand, dass das Land Schleswig-Holstein seine Lernstandserhebungen auf Online-Messungen umstellt. Ein von Bettermarks entwickeltes Tool liefert die Ergebnisse binnen Minuten. Meine Kollegen haben die Details.
Einen erfolgreichen Tag wünsche ich Ihnen,
Antje Sirleschtov

Analyse
Digitalpakt auch für Digitalanbieter öffnen
Christian Füller
Simone Fleischmann könnte man auch Frau Klartext nennen. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes spricht aus, was andere sich nicht zu sagen trauen. Vor den Ferien stellte sie dem bayerischen Bildungsminister Michael Piazolo (Freie Wähler) praktisch ein Ultimatum: Kümmern Sie sich, endlich, um die Pandemie – wir lernen mit den Kindern.
Jetzt, etwas über sechs Wochen nach dieser Ansage, ist die Präsidentin enttäuscht – und entschlossen. „Wann reden wir denn endlich mal wieder über Pädagogik, über den Unterricht, über die aktuellen Erziehungsaufgaben, über die nochmals gestiegenen heterogenen Herausforderungen?“ Bildung.Table sagte sie zur Debatte um Lolli-Tests und Quarantäne von Schüler:innen, „die Lehrerkonferenzen in Bayern konnten heute wieder nicht das tun, was ihr Job ist: sich um die Schüler kümmern – und ihnen das Lernen leichter zu machen“.
„Wahlprogramme wie eine Hollywoodabspann“
So geht es vielen aus der Szene der Bildungsinitiativen, der Startups und der Stiftungen. Es herrscht eine Mischung aus Wut und Verzweiflung über die Kultusminister:innen – aber auch über die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl. „Einiges liest sich wie ein Hollywoodabspann,“ sagte Max Voigt von der Open Knowledge-Foundation zu den Programmen: „Viel Bekanntes in ungeordneter Reihenfolge, wenige Visionen und neue, zusammenhängende Konzepte“. Die stellvertretende Vorsitzende des „Bündnis für Bildung,“ Anita Stangl, sagte: „Nach der Wahl werden sich alle Parteien daran messen lassen müssen, wie es in der digitalen Bildung gelingt, den ‚Corona-Modus‘ hinter uns zu lassen“. Die Digital-Lobby Bündnis für Bildung vereint Unternehmen und Öffentliche Hand und ist ein wichtiger Vermittler zwischen beiden geworden.
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