- Hamburger Schulsenator verteidigt Lehrplan-Reform und schießt gegen die Ampel
- Datenschutzbeauftragter Hasse: Microsoft 365 könnte bald aus Schulen fliegen
- Lehrermangel in Bayern: In mancher Schule nur noch Kernangebot
Ties Rabe ist seit über elf Jahren Bildungssenator in Hamburg und damit Deutschlands dienstältester Kultusminister. Mein Kollege Moritz Baumann hat den SPD-Politiker zum Interview in seinem Büro getroffen. Da wir Ihnen das Gespräch in der Langfassung nicht vorenthalten möchten, finden Sie es in dieser Sonderausgabe. Rabe bezieht darin Stellung zu den neuen Lehrplänen in der Hansestadt, die Kritiker als pädagogischen Rückschritt betrachten. Er erklärt, wieso er den Protest als Bestätigung wertet – und seine Reform besonders Schüler aus bildungsfernen Familien helfen soll.
Gen Berlin übt der Senator scharfe Kritik an der Bundesbildungsministerin und dringt auf mehr Tempo beim Digitalpakt 2.0 und dem Startchancen-Programm. Für Mängel bei den Corona-Aufholprogrammen (lesen Sie HIER eine aktuelle Analyse) hat er dagegen Verständnis. Zuletzt beschreibt Rabe, wie einflussreiche Interessengruppen und eigenwillige Landesparlamente gemeinsame Beschlüsse in der KMK erschweren. Ein spannender Blick in den Maschinenraum der Bildungspolitik.
Schon bald könnte Microsoft 365 an vielen Schulen untersagt werden. Das hat Deutschlands oberster Bildungsdatenschützer, der thüringische Datenschutzbeauftragte, Lutz Hasse, im Table.Live-Briefing angekündigt. Am Mittwoch diskutierte Christian Füller mit ihm und dem Medienberater und Schuldatenschützer aus dem Kreis Olpe, Dirk Thiede. Die wichtigsten Ergebnisse hat er für Sie zusammengefasst. Hoffnungen auf einen baldigen App-TÜV machten beide Gäste nicht.
Abschließend zeigt der Blick nach Bayern, mit welchen Problemen der Freistaat am Montag in das neue Schuljahr startet. Aufgrund des Lehrermangels sollen Unterrichtsstunden wegfallen, der Freistaat sucht händeringend nach Personal.
Eine gewinnbringende Lektüre wünscht
Anna Parrisius

Analyse
„Wir wollen keinen Kulturwandel“

Moritz Baumann
Herr Rabe, Sie haben im März einen bildungspolitischen Sturm entfesselt – mit dem Versuch, die Hamburger Lehrpläne zu modernisieren. Was hat Sie in der Debatte überrascht?
Die Schärfe im Ton. In anderen Bundesländern wären unsere neuen Bildungspläne als fortschrittlich begrüßt worden. In Hamburg bricht ein Sturm im Wasserglas los. Mit den Plänen verhindern wir, dass Hamburgs Schülerinnen und Schülern den Anschluss an Bildungsziele verlieren, die in anderen Bundesländern längst gelten.
Bislang hat Hamburg in den Lehrplänen vor allem auf Kompetenzorientierung statt Faktenwissen gesetzt. Ist dieses Experiment gescheitert?
- Bettina Stark-Watzinger
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