- Bayerns Kultusminister Michael Piazolo im Interview
- UNESCO-Weltbildungsbericht: Pandemie verstärkt Bildungsungerechtigkeit
- Bildungsgipfel-Teilnehmer fordern innovative Lehrerausbildung
- Bewerbung für Projekttage Games offen
- Bremen kooperiert mit Westermann
- Johanna Daher macht YouTube für den Unterricht
- Presseschau
eine Woche ist es her, als die neue Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ihre Strategien dem Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda in den Block diktierte (hier entlang zum Interview). Im Zentrum sieht sie neue gemeinsame Grundlagen zur Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen – und will dazu das Grundgesetz ändern.
Im Gespräch mit Bildung.Table erteilt ihr nun Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) eine klare Absage. Statt endlos über die Verfassung zu streiten, sagt er, solle man lieber an konkreten Projekten arbeiten. Davon gebe es genügend – und keinen Grund, an dem aus seiner Sicht erfolgreichen wettbewerbsorientierten bildungsföderalen System herumzudoktern. Kenner werden die endlosen Debatten in dieser Sache aus der letzten Legislatur erinnern und eine Fortsetzung fürchten.
Wie nötig grundlegende Änderungen indes sind, zeigen die Diskussionen der Bildungsexperten beim mehrtägigen Bildungsgipfel 2022, der noch bis zum Samstag läuft und in den sich Enno Eidens eingewählt hat. Zwei Jahre Pandemie haben die Schwächen des deutschen Bildungssystems wie unter einem Brennglas gezeigt und bei den Betroffenen „regiert die Angst“, berichtet Eidens.
Wann nimmt Karin Prien die Diskussion wieder auf? Nach heftigen Auseinandersetzungen hat sich die KMK-Präsidentin vor einigen Tagen von Twitter verabschiedet. Zu wenig Inhalt, zu viel Hass und Hetze, begründet sie ihren Schritt. Die an ernsthafter und sachorientierter Diskussion interessierte Bildungs-Community sollte Priens Stopp-Zeichen ernst nehmen. Das Ende des Gesprächs hat noch nie zu guten Lösungen beigetragen.
Antje Sirleschtov

Analyse
„Ich plädiere nicht für eine Änderung des Grundgesetzes“

Herr Piazolo, Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger will den Einfluss des Bundes auf das Bildungssystem verstetigen und dafür das Grundgesetz ändern. Sie sagt: „So, wie es ist, kann es nicht bleiben“. Hat sie den bayerischen Kultusminister auf Ihrer Seite?
Ich plädiere nicht für eine Änderung des Grundgesetzes. Die Möglichkeiten, die wir bereits jetzt haben, geben allen Ebenen, auch dem Bund, viel Spielraum, um zu handeln. Mehr Kompetenzen des Bundes führen nicht immer automatisch zu größeren Erfolgen. Wir haben in der letzten Legislaturperiode gesehen, dass solche grundlegenden Änderungen viel Streit provozieren und Zeit brauchen. Wenn wir nicht so lange um den neuen Artikel 104c hätten ringen müssen, wären wir bei der Digitalisierung schneller vorangekommen.
Der Bund kann im Augenblick nur projektbezogen finanziell helfen, etwa bei der Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur. Ist das noch zeitgemäß?
Jetzt weiterlesen
Lesen Sie diesen Text und das Bildung.Table Professional Briefing 30 Tage lang. Kostenlos und ohne Verpflichtung.
Sie sind bereits Gast am Bildung.Table? Jetzt einloggen