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- Verbeamtung: Brandenburg erwartet keinen Staubsaugereffekt
- G7-Gipfel in Elmau: Schulen im Distanzunterricht
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alle zwei Jahre fühlen wissenschaftliche Experten unter Führung des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation den Puls des deutschen Bildungswesens. Wie es dem Patienten aktuell geht, werden wir im Nationalen Bildungsbericht lesen, der am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Damit Sie zeitnah die wesentlichen Botschaften des Berichtes kennen, werden wir Sie morgen früh um 6 Uhr in einer Sonderausgabe von Bildung.Table darüber informieren.
Christian Füller hat außerdem mit der Bildungsexpertin des Deutschen Städtetages und Kommunalpolitikerin, Christiane Zangs, gesprochen. Das Interview, das Sie ebenfalls am Donnerstag lesen können, fasst die wesentlichen Erwartungen der Kommunen an Bund und Ländern bei der Umsetzung des Digitalpaktes zusammen. Soviel vorab: Frau Zangs redet Klartext.
Aber auch die heutige Ausgabe von Bildung.Table ist wieder randvoll mit News und Hintergründen für Bildungsexperten. So will die – noch amtierende, weil abgewählte – nordrhein-westfälische Bildungsministerin das Schulsoftware-System Logineo mit Millionensummen weiterentwickeln, obwohl Experten das System längst als Flop qualifizieren. Eine womöglich sehr teure und fragwürdige Hypothek für die neue Koalition in Düsseldorf.
Von heftigen Auseinandersetzungen berichtet Sofie Czilwik auch aus der Berliner Bildungspolitik. Beinahe 1000 Lehrkräfte werden den Schulen zum Start des nächsten Schuljahres fehlen, was in Senat und Koalition die Frage aufwirft: Soll man einfach Unterrichtsstunden streichen, und wenn ja, welche?
Und aus Bayern, genau gesagt aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, erreicht uns die aktuelle Botschaft eines neuerlich verordneten Distanzunterrichts. Nicht, weil Gesundheitsgefahr vom Corona-Virus droht, nein: Weil sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten ab Sonntag in Elmau treffen und die Sicherheitskräfte um die Sicherheit der Kinder besorgt sind.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Antje Sirleschtov

Analyse
Schulsoftware Logineo NRW: Ein weiteres Millionengrab?

Christian Füller
In Nordrhein-Westfalen steht möglicherweise ein weiteres Millionen-Grab bei digitalen Angeboten für Schulen bevor. Das Bildungsministerium in NRW hat – obwohl nur noch geschäftsführend im Amt – erneut angekündigt, die drei getrennten Elemente Schulsoftware, Messenger und Lernmanagementsystem namens „Logineo“ zusammen zu führen. Die Fusion werde 207 Millionen Euro kosten, sagte ein Beamter jüngst bei der Bildungsmesse Didacta.
Was Schulcloud-Anbieter, Koalitionsverhandler und Experten an der Rede des Bildungsbeamten nervös machte: Aus dem bisherigen Projekt Logineo, sagte er, solle nun ein Programm werden. Die als Flop gehandelte Schulsoftware „Logineo NRW“ soll also auf Dauer eingesetzt werden. Warum aber gibt eine abgewählte Landesregierung noch einmal gut 200 Millionen Euro für ein System aus, das zehn Jahre nach Beginn nur an der Hälfte der Schulen läuft? Und das Schüler bislang gar nicht nutzen können?
Die Situation ist nicht neu. Selbst in Ländern mit Tech-Kompetenz hatten staatliche IT-Dienstleister vergeblich versucht, Softwaresysteme für Schulen selbst zu programmieren. In Baden-Württemberg kostete der gescheiterte Anlauf mit „Ella“ 47 Millionen Euro. Bayern gab gar 270 Millionen für eine amtliche Schuldatenverwaltung aus, die bis heute nicht klappt.
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