- Freie Demokraten versuchten Elternvertretung in NRW zu gründen
- „Zukunft Digitale Schule“: Fluch und Segen der Elternbeteiligung in Bayern
- Soziologe Richard Münch über die globale Reformagenda – eine Erfolgsgeschichte?
- GEW-Studie: Digitalpakt verschärft Ungleichheit
- 20 Schulen im Rennen um den Deutschen Schulpreis
- Internationale Arbeitsorganisation befragt Lehrkräfte zur Digitalisierung
- Im Porträt: Carolin Strehmke will Schüler mit der Knowbody-App aufklären
- Presseschau und Termine
es ist noch nicht allzu lange her, dass der bayerische Kultusminister Michael Piazolo, die Leistungen seines Bundeslandes bei der Digitalisierung der Schulen im Interview mit Bildung.Table lobte – und unter anderem auf die Initiative „Zukunft Digitale Schule“ verwies. Deren Ziel: In einem Pilotprojekt an 250 Schulen im Land die Lernenden mit digitalen Geräten zu versorgen. Nun ist Christian Füller dem Projekt nachgegangen. Und es stellt sich heraus: Das Landesprogramm ist so kompliziert gefasst, dass es bei Schulleitern und Eltern zu Kopfschütteln führt.
Wie erfolgreich sind Bund und Länder eigentlich mit der Umsetzung ihres Digitalpaktes und der Digital-Strategien? Die GEW hat versucht, die Umsetzung zu monitoren und den Erfolg zu bewerten. Das Ergebnis: An einer Untersuchung haben sich nicht einmal die Hälfte der Bundesländer beteiligt. Und die Ergebnisse der Restbefragung lassen befürchten, dass der Digitalpakt zur Verschärfung der Bildungsungerechtigkeit an Schulen beiträgt.
Ihr Augenmerk möchte ich außerdem auf die Ergebnisse der Untersuchung der Zeppelin Universität in Friedrichshafen lenken. Dort hat ein Team um Professor Richard Münch die Ergebnisse der zahlreichen Schulreformen der letzten Jahre in einigen europäischen Ländern, unter anderem in Deutschland, untersucht. Münchs Gastbeitrag in Bildung.Table sollte Pflichtlektüre für Schulreformer sein.
Zuletzt gestatten Sie mir bitte einige Worte in eigener Sache. Seit einem Jahr blickt das Redaktionsteam von Bildung.Table wöchentlich auf politische Prozesse rund um die digitale Bildung in Deutschland, informiert Sie, unsere Leserinnen und Leser, über aktuelle Entwicklungen, wichtige Akteure und innovative digitale Methoden und Tools. Zum Team von Bildung.Table ist nun der Journalist Moritz Baumann gestoßen. Moritz wird das Briefing gemeinsam mit Niklas Prenzel, den Sie bereits kennen, als Teamleiter führen und thematisch erweitern. Christian Füller, der Ihnen als ausgewiesener Experte im digitalen Bildungsbereich bekannt ist, wird seine Kompetenz und Erfahrung als Reporter für digitale Transformation einbringen.
Eine erkenntnisreiche und spannende Lektüre wünscht Ihnen
Antje Sirleschtov

Analyse
Wahl in NRW: FDP intervenierte in Elternvereine
Christian Füller
Die FDP hat in Nordrhein-Westfalen (NRW) offenbar versucht, unabhängige Elternvereine zu beeinflussen – oder gar zu übernehmen. In einem Elternverband führte dies zur Entlassung der Geschäftsführerin. Die Übernahme und die Gründung eines eigenen Elternverbandes für Realschulen scheiterten indes. Der Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen für Schule, Mathias Richter (FDP), habe mit einer der Akteurinnen der Übernahme eine Reihe von Gesprächen geführt, erfuhr Bildung.Table. Richter bestätigte Treffen mit dem FDP-Mitglied im Zuge von Parteitreffen. Er dementiert allerdings, dass er sich dabei für die Gründung eines FDP-freundlichen oder gar liberal geführten Elternvereins eingesetzt habe. Kommende Woche wählt Nordrhein-Westfalen, und die Regierungspartei FDP liegt in den Umfragen nur noch bei acht Prozent.
Das Besondere an den Landeselternvertretungen in Nordrhein-Westfalen ist, dass Eltern sie fern der Politik gründen und führen. Mischt sich die Politik direkt in deren Belange ein, ist diese Unabhängigkeit perdu. Vor allem der heftige Streit um die Corona-Politik an Schulen hat vielfältige Einflussversuche ausgelöst. In NRW fanden regelrechte Erdbeben in zwei Elternvereinen statt, dem für Realschulen und dem für Gesamtschulen.
FDP-Abgeordnete: „Leider ist Ihre Geschäftsführerin nicht einsichtig“
In der Landeselternvertretung der integrierten Schulen (LEiS) in Nordrhein-Westfalen führte dies mindestens indirekt zu einer Entlassung. Auslöser dafür dürfte ein Brief der FDP-Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag, Franziska Müller-Rech, gewesen sein. Die beschwerte sich über das Verhalten von Sava Stomporowski. Die Mutter ist sowohl gewähltes Vorstandsmitglied als auch Mitarbeiterin des Elternvereins der Gesamtschulen. Stomporowski schlägt in den sozialen Medien eine scharfe Klinge – gerne auch gegen die FDP. „Leider ist Ihre Geschäftsführerin nicht einsichtig“, schrieb die FDP-Abgeordnete dem unabhängigen Elternverein daraufhin. In dem Schreiben drohte die Parlamentarierin, dass „sie nicht mehr bereit ist, an Terminen teilzunehmen, bei denen auch Frau Stomporowski anwesend ist.“
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