und der Datenschutz bewegt sich doch. Jahrelang gab es Ringelpiez darum, ob Datenschützer nur Aufsichtsbehörden sind – oder auch so etwas wie Service-Agenturen. Die also mit White- und Blacklists Schulen Orientierung geben, was datenschutzkonform ist und was eher nicht.
Nun kommt Bewegung in die Sache: zuerst die öffentlich gemachte Liste des Thüringer DSGVO-Wächters. Dann der Crash einer weiteren Schul-App, der die Landesdatenschutzbeauftragte von NRW zwingt, obligatorische Prüfungen zu fordern. Jetzt kommt noch Niedersachsens Digital-Staatssekretär dazu, ein CDU-Mann, der bekennt: „Wenn wir die digitale Souveränität ernst nehmen, dann können wir nicht dauerhaft auf Produkte wie Microsoft setzen.“ Und dazu gehört eben auch, solche Produkt auf eine schwarze Liste zu setzen.
Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie sich Staatssekretär Stefan Muhle aus Niedersachsen die Ministerpräsidenten und Microsoft vor die Brust nimmt. Lassen Sie sich von dem Daten-Journalisten Matthias Eberl ins Innenleben der AppLearnu führen, die Daten von Hunderttausenden Mitschülern riskierte. Und erfreuen Sie sich daran, dass ein neues Feedback-Tool Lehrer in ein neues Zeitalter beamt: Es erlaubt ihnen, Facharbeiten in Echtzeit zu betreuen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Christian Füller
Analyse
„Wir können nicht auf Microsoft setzen“
Stefan Muhle (CDU), Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung
Der Staat kann bei der Digitalisierung nicht nur auf den Markt setzen, sagt der Digitalstaatssekretär Stefan Muhle (CDU) aus Niedersachsen. Daher gibt es nun zwei Schulclouds im Land. Muhle ermahnt die Datenschutzbeauftragten der Länder und findet klare Worte zu Microsoft und den Ministerpräsidenten.
Herr Muhle, will das Land Niedersachsen den Anbieter des Lernmanagementsystems IServ enteignen?
Natürlich nicht. Der Wirtschaftsminister hat die Firma im Sommer mit fast zwei Millionen Euro unterstützt. IServ ist ein niedersächsisches Startup und gehört bei der Frage, wie wir im digitalen Zeitalter Lerninhalte zur Verfügung stellen, zu den Marktführern in Deutschland.
Sind die 1,9 Millionen Euro für IServ nicht eher ein Trostpflaster? Das Kultusministerium Ihres Landes bevorzugt die Niedersächsische Bildungscloud (NBC) – die Ihrem Vorzeigeunternehmen IServ den Garaus machen könnte.
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