- Bund-Länder-Zentren für Lehrerfortbildung kommen nicht voran
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- Margit Stumpp: Grüne Digitalexpertin fliegt aus dem Bundestag
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normalerweise stirbt die Hoffnung zuletzt. Bei den digitalen Irrungen und Wirrungen von Bund und Ländern stirbt die Hoffnung als erstes. Jetzt sind auch die digitalen Kompetenzzentren für die Lehrerfortbildung gescheitert. Also, ganz kaputt sind sie noch nicht. Aber es ist ein kleiner Skandal, dass die Kanzlerin zusammen mit Saskia Esken im September 2020 mit den Kultusministerinnen eine bessere und schnellere Lehrerfortbildung beschließt – und im September 2021 ist das Projekt immer noch nicht auf den Gleisen. Und dennoch, das ist das Gute, sprießt schon neue Hoffnung. Wir haben uns zwei schuleigene Selbstlernplattformen von Lehrern für Lehrer angeschaut. Gute Schulen und engagierte Lehrkäfte sind die Motoren der Digitalisierung.
Eine Neuwahl bringt nicht immer gleich eine neue Regierung. Aber es hat Konsequenzen für Abgeordnete, die es nicht mehr schaffen. Margit Stumpp von Bündnis 90/Die Grünen ist eine von ihnen. Ein Verlust für den Bundestag und für die digitale Bildung.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat gerade eine großartige neue digitale Bildungsoffensive gestartet. Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) sprach von einem digitalen Quantensprung. Lesen Sie selbst, mit welchem Geld dieses eigentlich so wunderbare Land seine Technikoffensive bezahlt. Robert Saar hat es recherchiert.
Christian Füller

Analyse
Bund-Länder-Zentren für Lehrerfortbildung auf Eis
Christian Füller
Die zwischen Kultusministern und der Kanzlerin anvisierten Kompetenzzentren für einfache und wissenschaftsbasierte Lehrerfortbildungen stehen in den Sternen. Die konkreten Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern sind an einem toten Punkt angelangt. „Zur Finanzierung konnte bisher keine Einigkeit erzielt werden,“ bestätigte eine Sprecherin des Bundesbildungsministeriums auf Anfrage von Bildung.Table. Das bedeutet, dass dem Staat eines der wichtigsten Vorhaben für die Digitalisierung der Schule nicht gelingt, nämlich die 800.000 deutschen Lehrer möglichst schnell auf den neuesten Stand zu bringen. Gleichwohl stehen die Zentren in den Wahlprogrammen von CDU und SPD.
Bund und Länder sollten zusammen eine halbe Milliarde Euro investieren, damit es nicht nur Tablets und Laptops an den Schulen gibt, sondern die Lehrkräfte in der Arbeit mit ihnen geschult werden. Das Bildungsministerium teilte mit, der Bund dürfe sein Geld nur in die Forschungsförderung stecken, und „die Länder in den Auf- und Ausbau von Kompetenzzentren.“ Beim informellen „Nationalen Bildungsforum“ in Wittenberg über den Stand der föderalen Beziehungen wurde nun bekannt, dass die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern inzwischen auf Eis gelegt ist. Denn die Länder zieren sich, ihren 250-Millionen-Euro-Anteil zu dem wichtigen Vorhaben beizutragen. Der Bund wiederum habe zu bedenken gegeben, dass es ohne echtes finanzielles Engagement der Länder keinen Sinn mache, in neue Strukturen der Lehrerfortbildung zu investieren.
Der Plan: Vor Ort technologische Kompetenzen bündeln und Schulen entwickeln
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, die als Antreiberin bei dem Thema gilt, sagte im September vergangenen Jahres, die Kompetenzzentren sollten die „pädagogischen und technologischen Kompetenzen bündeln.“ Kanzlerin Angela Merkel ließ damals mitteilen, die Zentren „sollen Schulen vor Ort dabei unterstützen, Medienkonzepte und digitale Schulentwicklungspläne zu erstellen.“ Darauf wird man nun wohl Jahre warten müssen.
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