- ifo-Bildungsbarometer: Bürger für Online-Pflicht
- Gamescom: didaktisches Spielen
- Blogpost: Lehrer Niels Winkelmann über selbstbestimmtes Lernen
- China grenzt Onlinespiele für Kinder ein
- Länder wollen neuen Digitalpakt
- EduTech-News
- Termine der kommenden Woche
- Didaktik & Tools: Lehrer Fabio de Nicolo über Deutschfuchs
da braut sich was zusammen. Wenn man sich die Inzidenzlagen in den Schulen in Ländern wie NRW ansieht, die schon seit einigen Wochen wieder im Schulbetrieb sind, dann muss man erschrecken: 30.000 Schüler sind an Rhein und Ruhr bereits in Quarantäne, die Delta-Infektionen schießen in den Schulen in die Höhe. Was passiert eigentlich, wenn ab heute sukzessive weitere sieben Bundesländer die Schulen nach den Ferien wieder öffnen?
Wahrscheinlich kommt der Luftfilter-Calculator, den die Universitäten in Mannheim und Frankfurt gerade entwickeln, dafür zu spät. Seit einem Jahr streiten sich Bund, Länder und Gemeinden darüber, wer die Luftfilter bezahlt, bestellt, einbaut – und ob man sie überhaupt braucht. Die Idee, die Beschaffung zu beschleunigen, ist trotzdem gut. Schauen Sie in die EduTech-News, die einige Überraschungen bereithalten.
Ich finde faszinierend, wie inmitten der Verunsicherung immer wieder Lehrer:innen auf den Plan treten, die dennoch den Mut haben, alles ändern wollen. Niels Winkelmann aus Husum ist so ein Lehrer. Er beschreibt im Blogpost, wie er seinen Unterricht umgekrempelt. Was er tut, klingt gut, ist aber im realen Reformprozess gar nicht so einfach zu bekommen: die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt des Lernens zu stellen.
Christian Füller

Analyse
Höhere Ansprüche der Bürger an digitale Bildung

Christian Füller
Die Deutschen sind offenbar keine Digitalmuffel mehr, selbst bei den Schulen hat sich der Wind gedreht. So ist es jedenfalls, wenn man dem neuen Bildungsbarometer des Münchner Ifo-Instituts glauben darf. Die über 4000 befragten Bürger:innen schätzen darin die Vermittlung digitaler Kompetenzen fast genauso hoch ein wie das Erlernen des Lesens und Schreibens. Die Menschen machen sich für einzelne Methoden digitalen Lernens stark – und sie sind dafür, diese Formate den Schulen verpflichtend aufzuerlegen.
Das ist das zentrale Ergebnis des Barometers, und es zeigt zugleich einen starker Wandel. In einer Studie der Vodafone-Stiftung hatten sich kurz vor der Pandemie noch 70 Prozent der Eltern dagegen ausgesprochen, digitale Methoden zum integralen Bestandteil des Lernens zu machen. 90 Prozent wandten sich kurz vor Corona noch gegen die Nutzung von Lernplattformen. Im aktuellen Bildungsbarometer sind nun drei Viertel der Bürger dafür, Lernplattformen auch im ganz normalen Schulunterricht zur Pflicht zu erheben. Für die LMS und Schulclouds ist das eine unerwartete Karriere. Vor dem Lockdown waren sie den meisten Eltern und Schülern noch völlig unbekannt. Und als die Schulen zu waren, jagten sich die Fehlermeldungen in den Nachrichten.
Selbst hybrides Lernen findet Fan-Mehrheit
Aber offenbar sind sich Nutzer und Systeme über die Coronazeit näher gekommen. Die Ergebnisse des jährlich erhobenen Bildungsbarometers lassen vor allem deswegen aufhorchen, weil sich die Bürger bis ins Detail für digitale Methoden aussprechen. Für 77 Prozent ist es geboten, dass Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit Computern und Tablets arbeiten. Fast genauso hoch sind die Werte für den Einsatz von Lernvideos und dem Abhalten von Online-Sprechstunden. Selbst für das sogenannte hybride Lernen – also ein Nebeneinander von Präsenz- und Fernunterricht – spricht sich eine Mehrheit aus. Bemerkenswert ist auch, dass die Befragten das Online-Lernen zu einem obligatorischen Programm der Schulen machen wollen. Die entsprechende Frage lautete an dieser Stelle: „Sind Sie dafür oder dagegen, dass Schulen verpflichtet werden, auch nach Ende der Pandemie folgende digitale Formate anzubieten?“ Das Ja dafür ist überwältigend.
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