Schulbücher: Das Inhalte-Monopol steht

Es war nur eine kurze Bemerkung, aber sie zeigte deutlich wie es um die Machtverhältnisse bei den Lerninhalten in Deutschland steht. Ilas Körner-Wellershaus saß gerade auf einem Podium der Frankfurter Buchmesse, als er sagte, er habe sich mit den Kultusministern darüber ausgetauscht, wie der neue „eduCheck digital“ aussehen solle. „Ich war ja in den Gesprächen mit den Ländern, ich hab ja da gesessen, und wir haben miteinander geredet,“ sagte Körner-Wellershaus über jene  Einrichtung, die künftig digitale Bildungsinhalte lizenzieren soll. Er, der Cheflobbyist der Schulbuchverlage, berichtete also, dass er zum vertraulichen Plausch mit der KMK zugelassen ist. Das stößt anderen Anbietern von Bildungsinhalten sauer auf. 

Seit Monaten nämlich bettelt die neu geschaffene Interessengruppe „deutscher digitaler Bildungsanbietergeradezu darum, mit einer Abordnung bei den Kultusministern vorsprechen zu dürfen. Auf Deutsch: Die Startups rütteln wie einst Gerhard Schröder am Zaun und sagen, wir wollen da rein. Gemeint ist, dass auch sie in den Regelunterricht als festes Bildungsangebot aufgenommen – und dafür entlohnt werden wollen. Erhört worden sind die Digitalisten des Bildungssystems allerdings nicht. 

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