Jedes Land kämpft für sich allein

Mitte Januar kündigte Markus Söder an, künftig Lehrer aus anderen Ländern abzuwerben – mit Umzugsprämieren und Starterpaketen.

Der Beschluss zum Lehrermangel ist im Duktus der Kultusminister gehalten. Das heißt, nicht jeder Bürger kann ihn sofort verstehen. „Gezielte Werbe- und Informationsmaßnahmen in einem anderen Land werden nur im Einverständnis mit dem jeweiligen anderen Land durchgeführt.“ So haben es 16 Länder einstimmig beschlossen. Das bedeutet: Kein Land will anderen Ländern weiter Lehrkräfte abjagen. Keine Akquise mehr in fremden Lehrerzimmern. 

Das Gute an diesem Beschluss ist, dass er eine gemeinsame Strategie gegen den dramatischen Lehrermangel einleiten könnte. Das Schlechte: Die Kultusminister haben die „Gemeinsamen Leitlinien der Länder zur Deckung des Lehrkräftebedarfs“ bereits 2009 gefasst. Das föderale Headhunting ist also kein neues Phänomen. Es offenbart vielmehr das Wesen der Kulturhoheit der Länder: Jeder Kultusminister kämpft für sich allein – in der Krise sowieso. 

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