Startchancen: Länder ringen um Königsteiner Schlüssel
Nature-Studie offenbart große Lernlücken in der Pandemie
SWK-Forscherinnen kritisieren Exzellenzinitiative
KI-Projekt für Nationale Bildungsplattform startet
KMK plant Oberstufenreform – Bündnis positioniert sich
Destatis-Daten: Mehr Schüler schaffen Klassenziel nicht
Heads: Maximilian Daub baut Bildungsbibliothek auf
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Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn es um neue Bildungsprogramme gehen, finden Bund und Länder zumindest einen gemeinsamen Nenner: Über die Details diskutieren sie am liebsten hinter verschlossenen Türen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So läuft es gerade auch beim Startchancen-Programm, für das bis zu 20 Milliarden Euro im Gespräch sind, wobei selbst Fachleute und Bildungsforscher kaum Details kennen.
Wer sich umhört, erfährt: Hinter den Kulissen knirscht es. Die Länder ringen in diesen Tagen um eine Abkehr vom Königsteiner Schlüssel. Die Grundfrage lautet: Gönnt das reiche Bayern dem, mit Blick auf die soziale Lage der Schülerschaft, benachteiligten Bremen ein paar Millionen mehr? Eine Länder-Arbeitsgruppe hat dazu einen Vorschlag gemacht. Das bislang unveröffentlichte Finanztableau präsentieren wir Ihnen heute im Briefing.
„Dieser Herausforderung stellen wir uns“, betonte das Bundesbildungsministerium Mitte Januar mit Blick auf eine Reform der beruflichen Bildung. Junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern – beim Bäcker, in der Kita, im Pflegesektor – sei eine der großen Zukunftsausgaben, heißt es. Doch zwei Forscherinnen, Mitglieder der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK, zerpflücken jetzt die Exzellenzinitiative des BMBF. Anna Parrisius hat ihre Stellungnahme zusammengefasst.
Christian Füller beschäftigt sich in dieser Ausgabe außerdem mit einer Meta-Studie, die das renommierte Magazin ,Nature‘ am Montag veröffentlicht hat. 42 Einzelstudien, 15 Länder, ein Ergebnis: In der Pandemie hätten Schüler enorme Lerndefizite aufgebaut. Doch ausgerechnet eine bemerkenswerte Untersuchung aus Deutschland berücksichtigen die Forscher nicht. Warum eigentlich nicht?
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Eine gute Lektüre wünscht,
Ihr
Moritz Baumann
Analyse
Länder ringen um Abkehr vom Königsteiner Schlüssel
Die Zeit drängt und die Länder ringen beim Startchancen-Programm um eine gemeinsame Position. Das BMBF will eine Abkehr vom Königsteiner Schlüssel, doch einige Länder stemmen sich dagegen, wie ein internes Finanztableau offenbart.
Geschichte wiederholt sich, das gilt offenbar auch für die Bildungspolitik. Demonstrativ versammelten sich die 17 Bildungsminister der Republik – an der Spitze Bettina Stark-Watzinger – im vergangenen Jahr hinter dem Startchancen-Programm. Weg mit der Gießkanne, stattdessen: ein gemeinsamer Kraftakt zur Förderung von 4000 Brennpunkten. Doch wie lange hält die Einigkeit?
Hinter den Kulissen feilschen die Länder in diesen Wochen um jeden Euro. Wie soll der Bund die Startchancen–Milliarden auf die Länder aufteilen? Das ist der zentrale Streitpunkt. Ziel ist, bis spätestens Mitte März eine gemeinsame Länderposition auszuloten. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schleswig-Holstein, steuert den Prozess.
60 Prozent für den Schulbau reserviert
Schon im Dezember legte die Vierergruppe intern einen bislang unveröffentlichten Vorschlag vor – eine konkrete Berechnung, wie ein Verteilschlüssel aussehen könnte. Bildung.Table liegt das Finanztableau exklusiv vor. Es ist ein vorbereitendes Dokument. Noch haben sich die Länder nicht final geeinigt.
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